Die Küchenspüle ist oft die Endstation für alles, was wir schnell loswerden wollen – von Essensresten bis zu Flüssigkeiten nach dem Kochen. Wir behandeln sie gerne als eine Art Müllschlucker für alles, was flüssig oder halbflüssig ist. Diese bequeme Angewohnheit kann jedoch zu katastrophalen und teuren Problemen mit den Abflussrohren führen. Bestimmte Substanzen verfestigen sich, verklumpen oder verstopfen die Rohre, was letztendlich zu Rückstaus und kostspieligen Reparaturen führt. Die Abwasserleitungen sind darauf ausgelegt, Wasser und lösliche Abfälle abzutransportieren, nicht aber Fette, Öle, feste Partikel oder chemische Verbindungen. Ein verstopfter Abfluss ist nicht nur unhygienisch, sondern kann auch zu strukturellen Schäden an Ihrem Haus führen. Die unsachgemäße Entsorgung schadet zudem der Umwelt, da Kläranlagen manche Stoffe nicht effektiv filtern können. Indem Sie lernen, welche neun Dinge niemals in die Spüle gehören, schützen Sie Ihre Rohre und sparen langfristig Geld und Ärger. Diese neun Dinge sollten stattdessen im Müll oder in speziellen Sammelbehältern entsorgt werden.

Die Fett- und Öl-Falle: Die Hauptverursacher von Verstopfungen

Die ersten drei Dinge, die absolut tabu für die Küchenspüle sind, sind Fette, Öle und Speisefette (FOS) jeglicher Art. 1. Speiseöl und Frittierfett: Obwohl flüssig und leicht zu gießen, verfestigt sich Öl, sobald es abkühlt. Es bildet dicke, klebrige Klumpen, die sich an den Rohrinnenwänden festsetzen. Dieser Vorgang beginnt schon bei Zimmertemperatur in den kälteren Abwasserleitungen unter dem Haus. 2. Bratfett: Insbesondere das Fett vom Braten von Speck, Würstchen oder Fleisch enthält unlösliche gesättigte Fettsäuren. Dieses Fett ist einer der häufigsten und hartnäckigsten Verstopfungsverursacher in städtischen Abwassersystemen. 3. Butterschmalz oder Margarine: Diese halbfesten Fette sind genauso schädlich. Selbst wenn Sie heißes Wasser nachlaufen lassen, kühlt das Fett schnell ab und beginnt, sich mit anderen Abfällen zu verbinden. Diese FOS bilden die Basis für riesige, betonartige Verstopfungen, sogenannte „Fatbergs“. Entsorgen Sie Fette immer in einem Behälter (z. B. einer alten Dose) und werfen Sie diesen Behälter in den Restmüll. Das Ausspülen der Pfanne mit heißem Wasser ist keine wirksame Lösung, da die Fette nur weiter in das Rohrsystem gespült werden.

Feste Abfälle und Ausdehnende Stoffe: Die Verklumpungsgefahr

Die nächsten drei verbotenen Gegenstände sind feste Abfälle und Materialien, die ihre Form oder ihr Volumen verändern. 4. Kaffeesatz: Entgegen der landläufigen Meinung hilft Kaffeesatz nicht beim Reinigen der Rohre. Stattdessen bildet er im Abfluss eine schlammige, schwere Masse. Diese feinen Partikel verklumpen und setzen sich in den Krümmungen und Engstellen der Rohre fest. 5. Mehl und Teigreste: Mehl, wenn es mit Wasser vermischt wird, bildet eine klebrige und zähe Paste, die Wände und Haare im Abfluss effektiv miteinander verklebt. Das Spülen von Teigresten ist besonders gefährlich, da diese im Rohr weiter quellen können. 6. Eierschalen: Die feinen, scharfen Partikel von Eierschalen zersetzen sich nicht vollständig. Sie setzen sich in Verbindung mit Fett oder Kaffeesatz ab und bilden eine zementartige Barriere. Kaffeesatz, Mehl und Eierschalen sollten alle im Biomüll oder Kompost entsorgt werden. Diese festen Abfälle können die mechanische Wirkung eines Müllzerkleinerers sogar behindern. Selbst kleine Mengen Kaffeesatz können sich über Wochen zu einer massiven Verstopfung ansammeln. Das klebrige Mehl bindet alle anderen Partikel, die im Abfluss landen, und macht die Verstopfung nur noch schlimmer. Die scharfen Kanten der Eierschalen können sich in bereits vorhandenen Fettablagerungen festsetzen und die Verstopfung beschleunigen. Diese Stoffe sind biologisch abbaubar, gehören aber in den Kompost, nicht in die Kanalisation. Denken Sie daran: Alles, was seine Form im Wasser nicht verliert, sollte niemals in den Abfluss.

Chemische und Faserige Gefahren: Die Umwelt- und Verstopfungsrisiken

Die letzten drei gefährlichen Substanzen umfassen chemische und faserige Materialien, die massive Probleme verursachen. 7. Bestimmte Lebensmittelabfälle (z. B. Pasta und Reis): Stärkehaltige Lebensmittel quellen im Wasser auf und dehnen sich aus. Ein kleiner Rest ungekochter oder gekochter Pasta oder Reis kann im Abfluss verstopfen und sein Volumen exponentiell vergrößern. 8. Farbe und chemische Lösungsmittel: Das Ausspülen von Farbresten (selbst auf Wasserbasis) oder scharfen Lösungsmitteln in der Spüle ist strengstens verboten. Farben haften an den Rohren und verhärten, während Lösungsmittel die Rohre beschädigen oder das Wasser kontaminieren können. 9. Medikamente:Abgelaufene oder überschüssige Medikamente dürfen niemals in die Spüle gespült werden, da sie die Wasserversorgung verunreinigen. Kläranlagen können diese pharmazeutischen Rückstände nicht vollständig entfernen. Entsorgen Sie Medikamente über die Apotheke oder spezielle Sammelstellen. Ein weiteres Problem sind Putzmittelreste wie Tücher oder Schwämme; diese gehören in den Müll, da sie sich nicht zersetzen. Auch Haare sind ein Problem, obwohl sie meistens aus dem Bad stammen, können sie aus Abflusssieben in die Küchenrohre gelangen und dort Fette binden. Die richtige Entsorgung dieser neun Dinge ist eine einfache, aber entscheidende Maßnahme zum Schutz Ihrer Sanitäranlagen und der Umwelt. Denken Sie immer daran: Was einmal im Rohr ist, ist schwer wieder herauszubekommen. Die Investition in einen guten Abflusssieb und das bewusste Entsorgen von Abfällen in den Müll sind die besten präventiven Maßnahmen. Führen Sie regelmäßig eine Spülung mit heißem Wasser und Essig durch, um kleinere Ablagerungen zu lösen. Chemische Abflussreiniger sollten nur als letztes Mittel verwendet werden, da sie die Rohre beschädigen können. Legen Sie niemals Reste von Aufklebern oder Etiketten in den Abfluss, da diese oft aus nicht zersetzbaren Kunststoffen bestehen. Besonders gefährlich sind dicke Saucen oder Suppen, die nach dem Abkühlen eine feste Textur annehmen. Lassen Sie abgelaufene Milchprodukte im Müll und nicht in der Spüle ablaufen, da sie gerinnen können. Für Öle und Fette gilt: Sammeln, abkühlen lassen und im Restmüll entsorgen. Ein verantwortungsvoller Umgang mit der Spüle schützt nicht nur Ihre Rohre, sondern auch die kommunale Infrastruktur.